Heiliger Geist

Wie bei Pfingsten ist auch das Wissen über das Wesen und Wirken des Heiligen Geistes in der breiten Öffentlichkeit gering. Für viele, hörte ich einmal in einer Predigt, sei er so etwas wie eine Mischung aus Mattglasscheibe und Nebelwand. Bei eventuellen Gesprächen mit manchen von ihnen über dieses Thema mag die folgende Zusammenstellung eine kleine Hilfe sein.

Gleich zweimal begegnet uns der Heilige Geist im apostolischen Glaubensbekenntnis. (Dieses Bekenntnis ist eines von mehreren, die im Laufe der Zeit entstanden.)

In der der Bibel fehlt meistens das Attribut „Heilig“. Fast immer ist dort vom Geist Gottes die Rede, oft auch einfach nur vom Geist. Ganz am Anfang, bei der Schöpfung, lesen wir: „… und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“ (1.Mose1 V. 2)

Jesus wurde von der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist „empfangen“, und dieser war auch bei Jesu Taufe am Jordan zugegen. In Gestalt einer Taube kam er vom Himmel herab (Matthäus3 V.16). Deshalb sieht man sie des öfteren als Symbol für den Heiligen Geist in und an Kirchen, wie zum Beispiel hier:

und hier, dazu auf Plakaten, Flyern, Karten und im Internet.

In Seiner „Abschiedsrede“, wiedergegeben im Johannes-Evangelium, sagte Jesus zu den Jüngern, Er werde für sie von Gott den „Geist der Wahrheit“ als „Tröster“ erbitten (manche übersetzen: „Beistand“), der immer bei ihnen bleiben soll.

Im Brief an die Galater, schrieb der Apostel Paulus: „Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.“

Nicht wörtlich in der Bibel enthalten, aber aus ihr erschließbar, ist die als „Dreifaltigkeit“ bezeichnete, unzertrennliche Einheit „Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist“.

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Außer im Neuen Testament hat die Taube auch im Alten eine gewisse Bedeutung: als die Sintflut zu Ende ging, kehrte sie, von Noah ausgesandt, mit einem frischen Ölbaumzweig zur Arche zurück. Er signalisierte, daß die Wassermassen zu sinken begannen und trockenes Land wieder zum Vorschein kam. Gott hatte mit den Menschen Frieden geschlossen, und so ist die Taube, vor allem in neuerer Zeit, auch zum Symbol des Friedens geworden. Von Picasso stammt die berühmte „Friedenstaube“. Es gibt sie von ihm in mehreren Versionen: die zwei bekanntesten sind von 1949 und 1961, beide mit dem biblischen Ölzweig im Schnabel, während die „Friedensbewegung“ die Taube häufig ohne diesen verwendet.

Beitrag von Hans-Jürgen Caspar