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Was glauben Sie denn?

Heute ist euch in der Stadt Davids ein RETTER geboren worden;
es ist der MESSIAS, der H
ERR.

(Lukas 2, 11)

Retter – brauche ich nicht, mir geht es gut.
Messias – glaube ich nicht, was soll das überhaupt sein?
Herr – Herr über mein Leben? Das bin ja wohl immer noch ich!
Weihnachten – Baum, Geschenke und Gans, oder was glauben Sie denn???

Ob sie glauben würden?

Warum Gott Mensch wurde
(vgl. den Blog-Beitrag vom 4.12.19 auf der Webseite von LET)

Eines Tages war der alte englische Lord mit seinem kleinen Sohn in den Wald gegangen. Sie schritten zwischen den mächtigen Bäumen hindurch. Der Lord hatte beschlossen, alle Bäume fällen zu lassen. Schon bald würde man hier das Klingen der Äxte und den Lärm der Motorsägen hören. Dieser Wald hatte seine Zeit gehabt. Alles würde neu werden.
Der Sohn war vor einem Ameisenhaufen stehen geblieben. Interessiert beobachtete er das emsige Treiben der kleinen Tierchen. Alle waren sehr beschäftigt. Einige schleppten Tannennadeln, andere Holzstückchen, die größer waren als sie selbst. Wieder andere liefen nur hin und her und man konnte nicht erkennen, was ihre Aufgabe war.
„Was wird mit ihnen passieren?“ Der Sohn sah zu seinem Vater auf.
„Auch für sie wird es ein Ende hier haben, wenn wir den Wald roden.“
„Aber das müssen wir ihnen doch unbedingt sagen!“ protestierte der Sohn.
Der Lord schaute fragend: „Ihnen sagen? Wie wollen wir denn den Ameisen sagen, dass es mit dem Wald und mit ihrer kleinen Welt, dem Ameisenhaufen, zu Ende geht?“

„Ich weiß es!“, rief der Junge aufgeregt. Er hatte einen großen Stein entdeckt, den er aufhob und mitten in den Ameisenhaufen fallen ließ.
„Was tust du da?“, rief der Lord. „Du zerstörst ja alles!“
„Nicht alles. Ich weiß, es ist schlimm für sie. Aber ich muss sie doch irgendwie warnen vor der schrecklichen Katastrophe, die ihnen bevorsteht!“
Auf dem Ameisenhaufen war inzwischen das Chaos ausgebrochen. Aufgeschreckt liefen die kleinen Tierchen hin und her. Der Stein war tief in den Ameisenhaufen eingedrungen.
„Ich bin gespannt, was jetzt passiert!“ Interessiert beobachtete der Junge die Tiere.
„Komm, lass uns weitergehen“, drängte der Lord. „Auf dem Rückweg können wir hier noch mal vorbeikommen.“ Zögernd ging der Junge mit.

Als die beiden nach geraumer Zeit wieder zum Ameisenhaufen kamen, hatte sich die Aufregung dort schon wieder gelegt. Von der Zerstörung war kaum mehr etwas zu sehen. Der Stein war eingebettet in die Ameisenwelt. Das Ameisenleben ging wieder seinen gewohnten Gang.
„Sie haben nichts begriffen!“, rief der Junge aus. „Alles ist wie vorher!“
Er schaute nachdenklich in den Ameisenhaufen und sagte dann leise: „Wahrscheinlich müsste ich eine Ameise werden, damit sie verstehen, was ich ihnen sagen will.“
Der Lord sah seinen Sohn an.
„Ja, ich müsste ganz klein werden. Einer von ihnen. Müsste ihre Sprache sprechen, in ihrer Welt leben, damit ich sie retten kann.“
„Ja“, nickte der Lord, „das wäre wahrscheinlich die einzige Möglichkeit. Aber ob sie dir dann glauben würden? Ob sie dir glauben würden, dass du mein Sohn bist, und ob sie glauben würden, dass du weißt, was mit dem Wald und mit ihrer kleinen Welt passieren wird?“
„Man müsste es versuchen“, sagte der Sohn.

„Ja“, nickte der Lord, „man müsste es versuchen.“

Was wohl drin ist?

Ein Kind wünscht sich ein Pferd, höre ich Martina Thiemann predigen, eines, in dem nicht Holz oder Plüsch ist, sondern ein Pferd, in dem „Pferd drin ist“. Und genau so sei ein Christ ein Mensch, in dem wirklich Jesus Christus „drin ist“.

„Das schönste Geschenk lieblos verpackt und im Vorbeigehen überreicht, ist wenig wert“, lese ich auf meinem Adventskalender und frage mich, was in einem Geschenk „drin sein“ muss, damit es Wert-voll ist.

Liebe natürlich, ganz klar. Egal ob wir dem Bettler etwas schenken, der Nachbarin oder den eigenen Kindern.

Gott hat sich an Weihnachten selbst geschenkt:
als hilfloses Baby sich in unsere Menschenhände gegeben;
wehrlos sich ausgeliefert denen, die er erschaffen hat;
mit einem Weg voller Dienen und Schmerzen vor sich,
der einst Teil seines Erlösungsgeschenks sein würde.
Muss die ganz große Liebe sein.

Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde.
(Johannes 15, 13)

Der Weg

„Oooo…“, sagte der Beschenkte und drehte das Geschenk verlegen in seinen Händen. Er konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. „Du hättest Dir aber nicht solche Mühe für mich machen brauchen“, sagte er. „Du bist so einen weiten Weg dafür gelaufen.“

„Aber ja doch!“ rief das Kind strahlend. „Der Weg ist Teil des Geschenks!“


„Wegen mir hätte Jesus nicht so ärmlich auf die Welt kommen brauchen. Für mich hätte er nicht so schrecklich am Kreuz sterben müssen. Er hätte die Welt doch auch irgendwie anders erlösen können, oder?“ –
Haben Sie ähnliche Sätze schon mal gehört oder gedacht?
Und tatsächlich: Was für ein Weg von der Krippe zum Kreuz, um uns die Erlösung zu schenken!
Armseliger als in einem Stall ist eine Geburt kaum denkbar; als Kind schon auf der Flucht; und das Sterben am Kreuz verachtet und grausam.

Manchmal ist der Weg Teil des Geschenks.

Weihnachtszeit einer Lehrerin

Schüleraugen schauen mich leer an. Ich erkläre, ich motiviere, ich mache es vor, aber ich dringe nicht durch, die Schüler bleiben passiv, sie scheinen nur körperlich anwesend zu sein.
… es frisst an mir und ich fühle mich wie eine leere Futterkrippe.

Schülerschicksale, Probleme im Elternhaus, Schulverweigerer, zunehmende psychische und physische Leiden. Ich will helfen, ihnen die Liebe Gottes nahebringen, aber es scheint uferlos.
… es frisst an mir und ich fühle mich wie eine leere Futterkrippe.

Im Lehrerzimmer: Viele Fragen werden mir gestellt, Entscheidungen und Antworten werden erwartet, informieren, koordinieren, kooperieren, dokumentieren in den Pausen.
… es frisst an mir und ich fühle mich wie eine leere Futterkrippe.

Aber bald ist Weihnachten!
Die Liebe legt sich in die leere Futterkrippe.

(Beate W. auf LET)

Um Himmels willen

Begnadet sein –
muss nicht immer ein sofort erkennbarer Segen sein.

Fürchte dich nicht –
ist leichter gesagt als getan bei dieser gehaltvollen Verheißung.

Du hast bei Gott Gnade gefunden –
so beginnt die Botschaft des Engels, durch die er Maria vermittelt,
wie die Jungfrau zum Kind kommt.

Denn für Gott ist nichts unmöglich –
mächtig und auch mächtig herausfordernd ist dieser unergründliche Gott
und durchkreuzt menschliche Pläne und Lebensentwürfe.

Mein Gott, lieber nicht –
würden andere an Marias Stelle flehen.

Sie aber sagt:
Mir geschehe, wie du es gesagt hast.

(Dieter Barth im Wernauer Adventskalender 2005)

24.12.

Und dann, wenn die Gans gegessen ist,
die Geschenke ausgepackt, der Besuch gegangen,
die Kinder im Bett, und der Geschirrspüler leise summt:

Wenigstens einen Moment über das Wunder wundern,
dass dieses ärmliche Baby in dem schäbigen Stall
die Welt retten wird,
Erbarmer, Heiland, Erlöser von uns allen Menschen,
der unsere Schuld und den Tod besiegt,
strahlender Herrscher in Macht in alle Ewigkeit.

Während der Geschirrspüler summt,
einen Moment still werden und anbeten
in dieser heiligen, heiligen Nacht.

Wege und Geschwindigkeiten

Wohin gehen wir in dieser Vorweihnachtszeit,
immer hektischer vielleicht, am Ende erschöpft?
In den Keller, die Weihnachtsdekoration holen;
in den Garten, die Lichterketten aufhängen;
durchs Haus, aufräumen und dekorieren;
in die Geschäfte, Geschenke kaufen;
auf den Weihnachtsmarkt;
zum Friseur;
Weihnachtsbaum kaufen;
neuen Ständer im Baumarkt kaufen;
noch mehr Geschenke kaufen;
Vorräte und Getränke kaufen;
letzte Geschenke kaufen;
noch mehr Vorräte kaufen;
allerletzte Geschenke kaufen;
Gans abholen;
schnell noch das allerallerletzte Geschenk kaufen.
Wohin gehen wir nur in dieser Vorweihnachtszeit,
immer hektischer vielleicht, am Ende erschöpft?

Drei folgten einem Stern,
erwartungsfroh, die Schritte verlangsamend –
stelle ich mir vor – als sie sich dem Stall nähern,
vielleicht innehaltend in der Tür beim Anblick des Kindes,
ehe sie anbetend auf ihre Knie fallen an diesem heiligen Ort.
Welches Gold haben wir für den Gottessohn?

Gespürt?

Gott hat die Welt
mit einem Baby erschüttert,
nicht mit einer Bombe.

         (Zitat eines 14jährigen indischen Mädchens auf einem Kalenderblatt des 24. 12.)

Frieden im Herzen?

Weihnachten (SN)

Wenn nach all der Hetze und dem Stress
dem Zwist und Streit vielleicht sogar
mitten in deinen Sorgen deinem Leid
du auf einmal ganz still wirst vor der Krippe
einen Augenblick nur vielleicht und unerwartet
weil Tränen aufsteigen in Deine Augen
Erinnerung aus fernen Kindertagen
und das alte Wunder dich neu staunen macht
unbegreiflich
und Frieden fließt dein Innerstes erfüllt

dann halt ihn ganz fest diesen Frieden
behutsam wie eine Kerzenflamme
möge dein Herz ihn durch den Abend tragen
bis du erschöpft zu Bett gehst
voll des Friedens mögest du ruhen und träumen in dieser Heiligen Nacht
und wenn dein Schmerz dich weckt am nächsten Morgen wieder in diese Menschenwelt
dann möge es dennoch nie mehr dasselbe sein
jetzt da du weißt dass dein Gott als Kind zu Dir kam
und dir Hoffnung brachte
wahrhaftig
und einen Frieden der allen Verstand übersteigt.
(SN 12/ 2017)

Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!
Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!
Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen
mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.
Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
                                                                                                                                     (Phil. 4, 4-7)