Im Urlaub kann es geschehen, daß einem Bekanntes und Vertrautes in völlig anderer Form begegnet und Erstaunen hervorruft. So ging es auch mir.
Wir alle kennen sie: Kruzifixe in Kirchen und in manchen Gegenden auch am Wegesrand. Sie versinnbildlichen das Leiden und Sterben unseres Heilands. Fast immer sind Seine Arme seitlich ausgebreitet und an den Händen schmerzhaft festgenagelt.
In Bamberg dagegen ist an einer Straßenecke dies zu sehen:
Jesus beugt sich vom Kreuz aus liebevoll zu jemandem herab und umarmt ihn. Unklar bleibt, wer damit gemeint ist.
Im Altenberger Dom, in der Nähe von Köln, den ich schon mehrfach besuchte, gibt es etwas Ähnliches:
Die Bronzeplastik von Werner Franzen zeigt eine Dreiergruppe. Jesus, immer noch am Kreuz, aber beide Hände von ihm losgelöst, umarmt den heiligen Berhard von Clairvaux und Martin Luther.
Das kleine Kunstwerk hat, thematisch gesehen, mindestens zwei Vorläufer:
(aus: www.denkmal-steiermark.at/downloads/newsletter82012.pdf : Bild- und Textpräsentation; man muß 11-mal „scrollen“; Erklärung folgt anschließend) und
( www.bam-portal.de/showDetail.html?id=%22/bam/library/ubhd/ub_bibliotheca_palatina/8668%22)
Aus unserer Zeit entstammt die Christusfigur von Fritz Cremer:
(aus: http://www.yelp.de/biz_photos/franziskaner-klosterkirche-berlin#CIXUYIykFB-2yOjxz2IhLA)
vor dem Portal der im Zweiten Weltkrieg zerstörten, als Ruine erhaltenen Berliner Franziskaner-Klosterkirche . Sie zeigt Jesus allein, Kreuz und Dornenkrone hinter sich lassend, unversehrt und als heldenhaften Sieger über den Tod.
Alle drei Darstellungen des Heilands entsprechen nicht biblischer Überlieferung.
Beitrag und Fotos 1 und 2 von Hans-Jürgen Caspar