Es ist schon viele Jahre her, aber noch immer erinnere ich mich an eine Geschichte, die jemand zur Weihnachtszeit im Hauskreis vorlas von einer Frau, an deren Tür es eines Nachts heftig klopfte. Als sie die Tür widerwillig einen Spalt weit öffnete, standen dort Hirten. Aufgeregt berichteten sie ihr von einem Neugeborenen in einem Stall nicht weit entfernt und baten sie dringlich mitzukommen. Es war eine kalte Winternacht, die Frau hatte gerade zu Bett gehen wollen, und so schickte sie die Hirten fort, versprach aber am nächsten Tag nach dem Kind zu sehen. Es dauerte nicht lange, da klopften die Hirten wieder laut an ihre Türe und baten die Frau noch einmal inständig, mit ihnen zum Kind zu kommen. Die Frau gab ihnen etwas Brot und Wasser und vertröstete sie erneut auf den nächsten Tag. Später in der Nacht standen noch einmal andere Hirten vor ihrer Tür, dann erst konnte sie in Ruhe schlafen.
Am nächsten Tag stand die Frau auf und machte sich fertig. Sie packte einen Korb mit nützlichen und schönen Dingen und machte sich wie versprochen auf den Weg zum Kind. Als sie am Stall ankam, war die Familie bereits weitergezogen. Der Stall war leer.
Und wieder liegt ein ganzes Jahr neu vor uns. Auch wenn wir Menschen es manchmal vergessen, unsere Zeit auf Erden ist begrenzt. Es gibt ein Zuspät. Darum: