Last oder Möglichkeit?

Lagerfeuer im Herzen

Wenn ich ein echtes knisterndes, loderndes, wärmendes Feuer haben will, muss ich meine Bequemlichkeit überwinden und ein Feuer anzünden und ständig darauf achten, dass es nicht erlischt. Wenn das Feuer der Leidenschaft für Jesus in meinem Herzen hell brennen soll, muss ich auch etwas dafür tun! Frühmorgens wenn ich aufwache, ist oft nur ein kläglicher Rest des Feuers vom Vortag in meinem Herzen übrig. Mein Herz ist erkaltet und meine Seele noch unbeweglich und steif. Ich habe keine Lust aufzustehen. Die vor mir liegenden Aufgaben erscheinen mir wie eine erdrückende Last. „Eine Mühe war es (z.B. der kommende Tag) in meinen Augen, bis ich hineinging in das Heiligtum Gottes.“  (Psalm 73, 16f)

Aber aus unzähligen guten Erfahrungen weiß ich: Ich muss zuallererst Jesus begegnen, damit er wieder neu ein helles Feuer  in mir entfacht, das mir die richtige Motivation und Kraft für den Tag gibt. Zum Glück sind noch ein paar heiße Kohlenreste vom Vortag übrig. Ich brauche erfahrungsgemäß zwischen 15 und 60 Minuten, bis der Heilige Geist mein Feuer wieder richtig zum Brennen gebracht hat. Das „Holz“, das ich dafür brauche, habe ich mir vorsorglich am Vorabend schon zurecht gelegt. Bei einer frischen Tasse Kaffee lese ich z.B. eine Seite in meinem aktuellen Lieblingsbuch: „Ich bin bei Dir – 366 Liebesbriefe von Jesus“ von Sarah Young – meine Bibel liegt nachschlagebereit daneben. Diese Zeiten der Begegnung baue ich immer wieder je nach Bedürfnis mal kürzer mal länger in meinen Tagesrhythmus verbindlich ein. Erst danach sind wir bereit hinaus zu gehen, Menschen liebend und wertschätzend zu begegnen, als Geliebter Sohn zu dienen.

Aus den vielen Aufgaben sind nun vielversprechende Möglichkeiten geworden, Segen sein zu dürfen. Aus Alltagstrott ein Abenteuer. Aus der Last eine gespannte Vorfreude: „Jesus, welche Werke hast du heute für mich vorbereitet, in denen wir zusammen wandeln werden?“ Je größer und heller das Feuer am Morgen war, umso leichter gelingt es mir während des Tages, das Herzensfeuer am Brennen zu halten, indem ich immer wieder Pausen einlege, um frisches „Brennholz“ nachzulegen. Wenn ich es versäume, wird es schnell dunkel, kalt und ungemütlich. Die Sehnsucht trägt mich zu ihm zurück. Es ist mir zu anstrengend, und meine verbleibende Lebenszeit ist mir zu kostbar, um nur mit einem glimmenden Herzensdocht unterwegs zu sein. Wir lieben und genießen mittlerweile die „Feuerpausen“ beide sehr.

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden möchtest.“  (Augustinus)

Hartmut Weber auf der Blog-Seite von LET = LehrerErmutigungsTreffen