„Mit offenen Augen“
(Jahresthema 2018 der St. Petrus Gemeinde)
Gedanken zum diesjährigen Jahresthema:
Wir haben einen Gott, der uns sieht,
der auch nachts nicht schläft,
dessen Angesicht leuchtet über uns Kinder,
ein Liebender, der Seinen Blick nicht abwenden mag,
weil Sein Herz jubelt über die Schönheit, die Er in uns sieht,
die Ihm so wertvoll ist dafür zu sterben.
Vielleicht ist Mitleid die größere Liebe,
und wer hätte mehr Mitleid als ein Gott,
der Seinen Himmel verlässt, mit Seinen Geschöpfen
ihr Menschsein zu leiden bis zum Tod.
Ich hätte gerne Jesu Augen gesehen.
Ich hätte gerne Jesu Augen gesehen,
als Er uns Kinder segnete,
uns Zöllner vom Baum rief,
unsere Söhne und Töchter von den Toten erweckte,
unseren Aussatz mit Seinen Händen berührte.
Ich hätte gerne Jesu Augen gesehen,
als Er den Stock in den Sand legte
und zu uns Sündern aufsah.
Wir hätten staunend die Gnade in Seinen Augen gesehen
und die Wahrheit,
und unser trotziger Blick wäre gewichen
und die Scham hätte ihre Macht über uns verloren.
In Jesu Blick wären wir frei geworden und heil,
wir hätten uns nie mehr verbergen müssen,
was kümmert uns die Morgenröte,
einfach nur bleiben bei dem, aus dessen Augen Balsam fließt
von Seinen Wunden auf unsere.
Unmöglich, nicht verändert zu werden durch solch einen Blick.
Nun zurück in die Welt und ab jetzt mit Jesu Augen sehen
die Not, die verborgene, und das leise Leiden,
nicht länger Urteil im Blick, sondern Jesu Gnade und Wahrheit.
Vielleicht ist Mitleid die größere Liebe
und durch Gottes Gnade vielleicht unser Blick
eine Einladung zur Quelle für alle die verlorenen Nächsten.
Und wie unsere Nächsten, so uns selbst.
Achtsam sein nicht als Trend,
sondern Hüte dein Herz von alters her,
die Quelle nicht aus den Augen verlieren
unserer Kraft, unseres Glaubens, unserer Liebe, unserer Hoffnung.
Den Blick fest auf die Quelle heften, wir Durstigen,
dass wir brauchbar werden selbst Quelle zu sein, aus der Liebe strömt
für Gott, den Nächsten, uns selbst,
drei Blickrichtungen für unsere Augen des Herzens,
durch Gottes Gnade,
weil die Liebe die größte ist
und bleibt.
(SN)