Danke für nichts

So bitte ich Dich, Vater, dass Du ihn sendest in meines Vaters Haus;
denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen,
damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
(Lukas 16, 27)

Conny,
Du weißt jetzt, was mit Jenny und mir geschehen ist. Wir sind tot. Aber was geht es Dich an? Wenn es Dich wirklich interessieren würde, hättest Du uns Dein Geheimnis verraten. Ja, Du bist Christ! Wir haben es gerade erst herausgefunden. Du hast es gut versteckt.
Wir haben viel zusammen gemacht – Shoppen, Essen gehen, Kino. Wir waren gerade auf dem Weg zu Dir Dich abzuholen, als wir ums Leben gekommen sind. Es graupelte, Jenny verlor die Kontrolle über das Auto und rutschte von der Straße in den Straßengraben.
Conny, wir mussten vor Gott stehen. Gott hieß alle willkommen, deren Namen in diesem großen Buch geschrieben waren. Wir wussten überhaupt nicht, was dieses Buch bedeutet, als Gott nach unseren Namen suchte, und – Conny, unsere Namen, sie standen nicht drin! Sie standen nicht in diesem großen Buch!
Wir schrien: „Schau noch mal nach, Gott, bitte, schau noch mal nach!“ Doch unsere Namen waren nicht geschrieben. Dann wandte sich Gott an uns und sagte: „Weicht von mir, ich habe Euch nie gekannt.“ Weißt Du, Conny, dieses Buch ist das Buch des Lebens. Diejenigen, die Jesus als ihren Retter angenommen hatten, stehen alle mit Namen in dem großen Buch.
Wir fanden heraus, dass Dein Name in dem Buch steht. Warum hast Du uns nicht gezeigt, wie wir unsere Namen in das Buch bekommen? Warum? […..] Wie konntest Du so etwas Wichtiges vor mir verbergen? Ich war eine Deiner besten Freundinnen. Du hättest es mir so oft sagen können. So viele Möglichkeiten hast Du nicht genutzt! Du hast mich in die Hölle fahren lassen ohne mit der Wimper zu zucken. Du hast mir die Ewigkeit verschwiegen! […..]
Bitte, Conny, mach das nicht noch einmal, mit niemandem von Deinen sogenannten „Freunden“. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist.
Danke für nichts. Ich hoffe, dass Du den Himmel genießt.
Deine beste Ex-Freundin Irina

(leicht veränderter und gekürzter Text aus dem Seminar
„Persönliche Evangelisation“ mit Matthias Keppler am 13.9.14)