Wenn man aus dem Gemeindesaal der St. Petrus Gemeinde tritt, fällt der Blick auf Gemälde der Lobpreis-Malgruppe der Gemeinde, die an den beiden gegenüberliegenden Wänden angebracht sind. Besonders ein Bild hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und geht mir seither nicht mehr aus dem Sinn. Es ist ein kleines Gemälde zur aktuellen Jahreslosung (Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ – Jesaja 66,13), und es zeigt – in meinem Verständnis – inmitten einer Blumenwiese eine Mutter und ihr Kind.
Aber wer will hier wen trösten?
Das Kind mit selbstgepflückten Blumen die Mutter, die am Boden kauert, das Gesicht in den Knien vergraben? Ist es die Mutter, die Trost braucht?
Vielleicht liegt es an den Bildern in meinem Kopf von Flüchtlingen, die Stacheldrahtzäune und reißende Flüsse überqueren, die nackte Verzweiflung im Herzen.
Vielleicht liegt es an den nicht enden wollenden Berichten über all die Ängste und die Kälte und Erbarmungslosigkeit im Herzen von so manchem von uns, die uns selber erschrecken und beschämen.
Aber könnte es womöglich sein, dass Gott, der unsere Herzen sieht, der Trostbedürftige ist?
Er, der dafür gelebt hat und gestorben ist, dass wir die Liebe lernen und das Vertrauen und die Wahrheit und den Mut.
Ich weiß nicht, was Gott fühlt, wenn er sieht, wie es noch immer in unseren Herzen und auf dieser Welt aussieht. Aber ich weiß, dass Gott die Liebe ist und dass Jesus Mitleid mit den Menschen hatte und um sie geweint hat. Und ich weiß, dass Er allein in allem unsere Rettung ist.
Vielleicht ist Ostern die Gelegenheit, Gott wieder neu zu suchen und unsere Herzen von ihm verändern zu lassen.
Und vielleicht ist nach dem Ostergottesdienst noch Zeit, die kleine Bilderausstellung vor dem Gemeindesaal auf sich wirken zu lassen…