frag – würdig. Bzw.: Heute schon getanzt?

Darf ich Sie einladen innezuhalten und kurz über Ihre Antwort auf die folgende Frage nachzudenken?: Wenn Jesus jetzt in Person vor Ihnen stehen würde und Sie hätten eine einzige Frage, was würden Sie fragen?
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Die Frage stammt von Steve Volke, dem Leiter des Kinderhilfswerks Compassion Deutschland. Auf seinen Reisen in die Welt ist er bereits unfassbarem Leid und Elend begegnet, aber die Armut des Ehepaars Rydia und Fred aus Uganda gibt ihm nach eigener Aussage (Newsletter 3/2016) einen Stich ins Herz und treibt ihm die Tränen in die Augen: Für zehn Stunden harter Arbeit erhält Fred 1US-Dollar, allerdings höchstens an fünf Tagen im Monat. Wasser holt Rydia aus verschmutzten Wasserlöchern, die z.T. sechs Kilometer entfernt sind. Etwas Nahrhaftes zu essen gibt es nur zweimal (!) in der Woche, beide Kinder leiden unter den typischen Hungerbäuchen. Als Steve Volke die Eltern fragt: „Wenn Jesus jetzt in Person hier vor Euch stehen würde und Ihr hättet eine einzige Frage, was würdet Ihr fragen?“, antwortet Rydia nach kurzem Überlegen: „Ich würde ihn fragen, ob er mit der Art und Weise, wie ich ihm nachfolge, zufrieden ist.“ Und Fred sagt: „Wenn Jesus hier vor mir stünde, hätte ich keine Frage an ihn. Ich würde ihn an den Händen fassen, und dann würden wir tanzen!“

PS für Interessierte: Buchtrailer zu „Der Sehendmacher“

Fragen über Fragen

(Lukas 23, 32ff)

Nur der eine von beiden im Paradies – ist das wirklich sicher?
Sieht Jesu Kreuz auf dem Grabstein nicht ein wenig so aus, als würde es beide behütend umarmen?
Hat nicht Jesus selbst eben noch für alle gebetet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“?
Macht womöglich der Mensch das Tor zum Himmel enger als Gott?
Wo ist die Grenze von Gottes Gnade?
Schmilzt vielleicht doch auch das härteste Herz im Strahlen von Gottes Liebe?
Und vor allem: Wissen wir eigentlich, was wir tun?

Der die Sterne erschuf, wollte lieber sterben, als ohne uns zu leben.
(Max Lucado)

Links oder rechts?

Ich gehe gerne über Friedhöfe.
Ein Kreuz auf einem Grabstein ist nicht ungewöhnlich, drei Kreuze auf angedeutetem Hügel schon. Sie ziehen mich an, lassen mich verweilen.
Das etwas größere Kreuz in der Mitte ist Jesu Kreuz, klar.
Jesus, der gesagt hat: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Was für ein Anspruch.
Was für ein Anspruch an sich.
Was für ein Anspruch von einem, der gerade qualvoll am Kreuz stirbt,
scheinbar ausweglos, scheinbar der Lüge und Hochstapelei überführt,
widersprüchlicher geht kaum.
Am linken Kreuz einer, der nicht glaubt, wer da neben ihm hängt.
Einer, der bitter und stolz noch am Ende seines Lebens in die Verachtung der anderen einstimmt und nichts als Hohn und Spott übrig hat für den Sohn des allmächtigen Gottes.
Am rechten Kreuz einer, der im Angesicht des Todes alles auf eine Karte und sein Vertrauen ganz auf den setzt, der blutüberströmt und verachtet neben ihm hängt.
Demütig und vertrauensvoll seine Bitte: Denk an mich.
Kann die Erfüllung einer Bitte überwältigender sein, unverdienter, ungeahnter?
Heute noch mit Ihm im Paradies, und der Jubel der Engel unvorstellbar, als er behutsam eintritt, Schuld gegen Gnade getauscht, im letzten Moment gerettet für die Ewigkeit. —-
Der Grabstein gefällt mir sehr.
Hoffentlich kommen viele an ihm vorüber, suchen ihren Platz in der kleinen in Stein gemeißelten Szene. Denn einer nur von beiden fand an jenem Tag nach Hause ins Paradies.
Nur der eine von beiden.

Zusammen mit Jesus wurden auch zwei andere Männer zur Hinrichtung geführt, zwei Verbrecher. Als sie an die Stelle kamen, die ›Schädel‹ genannt wird, kreuzigten die Soldaten ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von ihm. Jesus aber sagte: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.« Die Soldaten warfen das Los um seine Kleider und verteilten sie unter sich. Das Volk stand dabei und sah zu. Und die führenden Männer sagten verächtlich: »Anderen hat er geholfen; soll er sich doch jetzt selbst helfen, wenn er der von Gott gesandte Messias ist, der Auserwählte!« Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm; sie traten zu ihm hin, boten ihm Weinessig an und sagten: »Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!« Über seinem Kopf war eine Aufschrift angebracht; sie lautete: »Dies ist der König der Juden.« Einer der beiden Verbrecher, die mit ihm am Kreuz hingen, höhnte: »Du bist doch der Messias, oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns!« Aber der andere wies ihn zurecht. »Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht, wo du doch ebenso schlimm bestraft worden bist wie dieser Mann und wie ich?«, sagte er zu ihm. »Dabei werden wir zu Recht bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts Unrechtes getan.« Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als König antrittst!« Jesus antwortete ihm: »Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«

(Lukas 23, 32-43)

Ewiggroß.

Die große Liebe
erkennt man nicht an ihrer Stärke,
sondern an ihrer Dauer.
(Robert Poulet)

Deshalb also!
Deshalb also: „keine größere Liebe“  –
Weil Gottes Liebe ewig ist.
Weil sie nie endet.
Weil Gottes Treue und Liebe in alle Ewigkeit währen.
Ewiggroße Liebe also.
Wir Glückskinder.

Glückskinder Gottes  (SN)

Auftrag?

Gestaltet von Anja Elsholz; zu sehen im Schaufenster von Himmlisch unterwegs

Zu Philippus aber sagte ein Engel des Herrn: »Geh nach Süden auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt.« Philippus ging und begegnete auf dem Weg dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin, der großen Einfluss hatte. Er war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten, und befand sich nun auf dem Heimweg. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja. Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.« Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du auch, was du da liest?« Der Mann erwiderte: »Wie soll ich es verstehen, wenn es mir niemand erklärt?«
(Apostelgeschichte 8, 26-31)
 
Ferienzeit, Reisezeit.
Reisezeit, neue Begegnungen.
Neue Begegnungen, alter Auftrag?
Wie verstehen, wenn keiner erklärt?
Wie kennen, wenn das Evangelium nicht erzählt wird?
Wie soll Gott handeln, wenn wir Gottes Geist nicht gehorchen?

Mehr geht nicht. (Römer 5, 8)

So sind wir:
Lieber nicht festlegen.
Möglichst nicht in Vorleistung gehen.
Kosten und Nutzen genau abwägen.
Risiken ausschließen.

Und so ist Gott:
Sagt zu uns Menschen einfach: Ich liebe Dich. Punkt.
Ohne wenn und aber. Punkt.
Bedingungslos und ewig. Punkt.
Und zum Beweis
stirbt für uns
als wir noch Sünder waren.
Noch Zweifel?

Um die Reichweite seiner Liebe zu beschreiben,
streckte Jesus eine Hand nach rechts und die andere Hand nach links aus –
damit Du weißt, dass er Dich liebte, als er starb.
(Max Lucado)

Frust oder Barmherzigkeit

Die Pastorin Astrid Eichler ist uns heute vor allem durch ihre segensreiche Single-Arbeit bekannt. In einem Zeitschriften-Beitrag („Geistesgegenwärtig“, 2/2018, S. 12-14) berichtet sie auch von ihrem Dienst als Gefängnisseelsorgerin, der ihr folgende Erkenntnis brachte: „Am Ende wird mein Herr mich nicht fragen: Astrid, wie viele haben sich bekehrt? Er wird mich fragen: Astrid, wie viel hast du geliebt?
Bei ihrer Tätigkeit zuvor – 16 Jahre Pfarramt in einer Gemeinde – kommt sie an einen Punkt der Erschöpfung, den sie so beschreibt: „Hatte das Ganze Sinn? War es nicht vergebliche Liebesmüh? Frust lauerte vor der Tür.“ und fühlt sich von Gott vor die Entscheidung gestellt:
Astrid, Frust oder Barmherzigkeit: Du hast die Wahl.“

 

Frust oder Barmherzigkeit.
Resignieren und aufgeben oder weiterlieben und weiterdienen.
Bei all den vielen Menschen, die uns in unserem Leben – auch heute – begegnen:
wofür entscheiden wir uns?

Vertrauens – Würdiger

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,
und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
(Jesaja 9, 1)

Wenn ich nicht mehr weiter weiß.
Wenn ich schwach bin.
Wenn ich Schuld auf mich geladen habe.
Wenn mein Herz unruhig ist.
Dann kenne ich einen, der heißt:
Wunder – Rat.
Gott – Held.
Ewig – Vater.
Friede – Fürst.
Den will ich beim Namen nehmen.

(Jesaja 9, 5)